Im Jahre 970 gründete Bischof Bruno von Verden auf seinem Erbbesitz „Ullishusen“ an der Wipperau (dem heutigen Stadtteil Oldenstadt) ein Nonnenkloster, das aber 1140 in ein Mönchskloster umgewandelt wurde; die Klosterkirche in Oldenstadt besteht seit dieser Zeit und ist das älteste Bauwerk unserer Region.

Um 1200 war um das Kloster herum ein Dorf entstanden mit einem Markt, seßhaften Kaufleuten und einer provisiorischen Befestigungsanlage. Die Zinsen und Steuern, die die Bewohner für ihre Grundstücke und Kaufleute für ihren Handel zu bezahlen hatten ging jedoch nicht an das Kloster, sondern an den Bischof als Grundherren. Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Steuern und Abgaben sowie die bischöfliche Bevormundung den „Bürgern“ zuviel und der Großteil von etwa 2000 brach seine Häuser - Fachwerkbauten - ab, um sie westlich der Ilmenau am Leowenwald, dem heutigen Stadtwald wieder aufzubauen. Dies Land hatte einen anderen Grundherren, den Grafen von Schwerin in Mecklenburg, Lehnsmann des welfischen Herzogs Heinrichs des Löwen, der in der Heideregion reichlich Lehen sein Eigen nannte. Das Abreißen und Neuaufbauen von Fachwerkhäusern zu der Zeit war kein weiteres Problem, denn diese Häuser waren genau dafür konzipiert. Zwischen den Balken wurde der Mörtel herausgeschlagen, die Holzbohlen auseinandergenommen und an einen anderen Ort transportiert, um sie dort wieder aufzubauen.

1269 kam es zu einer Fehde zwischen dem Grafen von Schwerin und seinem Lehenherren, den Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, der daraufhin den Grund des neuen Ortes an den Welfenfürsten zurückgeben mußten. Am 13. Dezember 1270 verlieh Herzog Johann zu Braunschweig-Lüneburg der neuen Stadt Leowenwolde die Stadtrechte der heute sog. „Lüneburger Stadtrechtsfamilie“. Alle Städte, die dies Stadtrecht verliehen bekommen haben, nicht nur Lüneburg und Uelzen, sondern auch zum Beispiel Celle, tragen deshalb noch heute in ihrem Wappen den blauen Löwen des Welfenherzogs Otto, der dies Stadtrecht das erste Mal verliehen hatte und zwar an seine Residenzstadt Lüneburg. Die Farben Ottos, blau und weiß, sind noch heutzutage die offiziellen Farben dieser Städte.

Der Name Leowenwolde spielt entweder auf „den Löwen“ (Herzog Heinrich „der Löwe“) hin, oder -wie Ullishusen- auf die Kurzform des langobardischen Vornamen Leo. Hier streiten sich die Historiker... Der Name Leowenwolde setzte sich allerdings für die neue Stadt nicht durch; die schon damals traditionsbewußten Bürger hingen am Namen „Ullishusen“. Ullishusen wurde durch die Jahre hindurch zu Uelzen, der alte Klosterort nur noch als „Olde Statt“, Oldenstadt, bezeichnet.

Stich des mittelalterlichen Uelzen von Merian

- damals erstellte man Karten mit Süden nach oben -

 

Die Welfenfürsten residierten zur Gründungszeit Uelzens noch in Lüneburg, wovon sie allerdings vertrieben wurden. Die aufstrebende Salzstadt brandte die Burg auf dem Kalkberg nieder und die Herzöge errichteten eine neue Residenz in Celle, nach Trennung der Braunschweigisch-Lünebuger Fürstentümer Lüneburg und Calenberg eine zweite in Hannover. Sie wußten Uelzen zwischen sich und dem wohlhabenen Lüneburg und waren Uelzen wohlgesonnen. So legte man den Landesgerichtshof - das oberste Gericht, heute mit dem Bundesverfassungsgericht vergleichbar - nach Uelzen. Herzog Ernst der Bekenner, der in Uelzen geboren worden war und im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die Reformation durchsetzte wollte Uelzen gar zu seiner neuen Residenz- und Hauptstadt machen. Dies scheiterete doch leider an der Finanznot des Herzogs, sowie am Stadtbrand 1646, der fast die ganze Stadt vernichtete.

Altes Wappen der Stadt Leowenwolt (siehe Inschrift)

Das heutige Stadtwappen Uelzens gibt als „sprechendes Wappen“ den Namen des damaligen Leowenwolde und die Symbole des Landesherrn wieder - ein blauer Löwe für die Welfen in einem Wald, der von einer Stadtmauer umgeben ist. Bei Fahnen unterlegen die Farben blau und weiß das Wappen.

heutiges Wappen der Stadt Uelzen


Dies ist meine private Homepage zur Stadtgeschichte Uelzen. Die Homepage der Stadtverwaltung finden Sie unter http://www.uelzen.de